School-UEM: Digitale Hausmeister für Tablets & CO.

18.05.2022 von Dipl.-Ing. Michael Paschek

Klassenraum mit lächelnden Schülern und davor ist eine Hand auf einem Tablet zu sehen

Wie Lehrkräfte den digitalen Hut aufbehalten

Während Tablets und Lern-Apps Schülerinnen und Schüler meist begeistern, kann ihr weites Einsatzfeld bei Lehrkräften schon mal die eine oder andere Schweißperle hervorrufen. Dabei lassen sich die Geräte übersichtlich und sicher verwalten: mit einem universellen Endgeräte-Management (UEM).

500 Tablets für eine Grundschule – und nun? Wie können Unterrichtende all die Geräte ihrer Klassen im Blick behalten? Wie stellen sie sicher, dass die Schul-Apps der Kinder immer mit den neuesten Updates laufen? Und wie lässt sich zum Beispiel ein Virus abwehren, wenn die Kinder doch einmal unbeobachtet im Netz surfen – und womöglich auf gefährlichen Seiten landen? Keine banalen Fragen, die sich Lehrerinnen und Lehrer kürzlich auch in Rheinland-Pfalz stellten. Dort erhalten nun 1.660 Schulen iPads von der Deutschen Telekom – davon profitieren allein über 400.000 Schülerinnen und Schüler. Auch für die Lehrkräfte sind erstmals mobile Endgeräte vorgesehen. Um ihren Einsatz sicher und einfach zu steuern, umfasst das Digitalisierungsprojekt zudem die zentrale Verwaltung der Tablets mit einer Endgeräte-Management-Lösung über mehrere Schulen hinweg. 

Digitale Technologien erfordern digitales Know-how

Einfach einschalten und los geht’s? Das hat bisher leider nur wenig mit der Realität in unseren Bildungseinrichtungen zu tun. Die Studie der Georg-Augustin-Universität Göttingen von 2021 kommt zu dem Schluss: Für eine große Mehrheit (etwa 73 Prozent) der Lehrkräfte deutscher Schulen ist es immer noch häufig mit Stress verbunden, analoges Material in digitales zu überführen. Knapp die Hälfte hat noch nie digitale Schulbücher im Unterricht eingesetzt. Nur 16 Prozent nutzen sie regelmäßig. Besonders Schulen ohne ausgeprägte Digitalstrategie und Infrastruktur sorgen sich, dass sie sich nicht auf die technische Ausstattung verlassen können. 

Verwaltung ist nicht gleich Verwaltung

Dabei ist digitale Souveränität seitens der Unterrichtenden dringend nötig: Schließlich haben sich Tablets und Laptops in den Pandemiejahren laut der Studie deutlich verbreitet. Während 2020 nur 15 Prozent der Schülerinnen und Schüler schuleigene Geräte in der Klasse und zu Hause nutzen konnten, waren es 2021 schon 55 Prozent. Damit alle Lernenden mit denselben technischen Voraussetzungen und auch dem gleichen inhaltlichen Rahmen arbeiten, können Bildungseinrichtungen alle eingesetzten Endgeräte einheitlich verwalten und aktualisieren – das war auch bei den befragten Schulen der Fall. Die Frage ist allerdings, wie? Ein Beispiel: Soll ein neues Tool den Lernenden repräsentative Umfragetechniken näherbringen, brauchen alle Klassenmitglieder die entsprechende App. Auf allen Geräten den Download einzeln auszuführen, ist jedoch enorm aufwändig. Mit einer zentralen Verwaltungsplattform geht das deutlich einfacher und zuverlässiger. Pädagogische Fachkräfte können sich auf den Unterricht konzentrieren, anstatt sich mit der technischen Organisation aufzuhalten. 

Digitale Schule ohne Verwaltungsaufwand? Ja, das geht 

Doch wie genau funktioniert das Management aller Geräte? So wie ein Hausmeister das Schulgebäude und die Ausstattung der Schule verwaltet, kann ein universelles Endgeräte-Management-Tool (UEM), wie zum Beispiel das School-UEM der Telekom, unterschiedliche Endgeräte mit einer Umgebung zentral steuern – das macht das Tool quasi zum digitalen Hausmeister. Egal ob Microsoft oder Apple, Android oder iOS: Das System hält alle Laptops, Schulcomputer, Tablets, Computerraum-Rechner und digitalen Tafeln automatisch auf dem aktuellen Stand. Um den Überblick zu behalten, sehen Lehrerinnen und Lehrer auf der Plattform eine Übersicht aller eingesetzten Geräte und der einzelnen Funktionen. Neue Geräte? Lassen sich schon im Vorfeld – bereits vor dem Auspacken – für den Unterricht einsatzfähig konfigurieren. Sicherheitsbedenken? Sind in wenigen Sekunden mithilfe zentraler Security-Updates keine Rede mehr wert. Und auch neue Lern-Tools können Lehrkräfte mit wenigen Klicks auf allen Endgeräten hinzufügen. Dabei können sich die eingebundenen Geräte bei einer oder mehreren Schulen, aber auch zuhause, befinden.

Schulbücher im Tablet statt im Ranzen 

Kommt ein Schulkind morgens ohne sein Tablet in die Klasse und befürchtet es verloren zu haben, können IT-Admins das Gerät zur Sicherheit schnell sperren und auch direkt lokalisieren. Wo der digitale Vertretungsplan aus dem Foyer auch als App verfügbar ist, können sich die Lernenden noch einmal ins Bett legen und ausgeschlafen zum Matheunterricht kommen. Dass ein solches Management-System nicht nur Lehrkräften, sondern auch Kindern und Jugendlichen den Schultag erleichtert, zeigt auch gerade das Beispiel digitale Schulbücher: In einem schuleigenen selbst betriebenen App-Store können Schulträger und Lehrende festlegen, welche Apps kostenlos verfügbar sind – oder kostenpflichtige in den allgemeinen App-Stores zentral nach konkretem Bedarf einkaufen. Das sind in Summe pro Gerät schon mal mehr als 20 Apps. Hat eine Klasse beispielsweise in Italienisch das Sprachniveau A2 erreicht, erhält sie innerhalb weniger Sekunden das neue Übungsbuch auf die Geräte gespielt. Schulträger könnten sogar eigene Apps entwickeln und in allen angeschlossenen Schulen anbieten – beispielsweise um Lehrerkonferenzen besser zu organisieren. Damit die Aufmerksamkeit bei den Unterrichtsthemen bleibt und nicht zu Netflix, Social Media oder dem Lieblings-Online-Game wechselt, können Lehrende einzelne Apps oder Funktionen, wie etwa den Zugang zu Streamingdiensten, sperren.

Schneller Support mit Management-as-a-Service

Betreiben Schulen ein UEM-System auf einem Schulserver in eigenen Räumlichkeiten („On-Premise“), liegt der Betrieb in der Hand der Verantwortlichen der Schule. Bei technischen Fragen müssen sich die Lehrkräfte an das oft bereits ausgelastete IT-Team wenden – wenn es überhaupt eins gibt. Denn externe Partner haben in der Regel keinen direkten Zugriff auf die On-Premise-Server und können das Schulpersonal so nur bedingt aus der Ferne unterstützen. 

Mit einer Device Management-Lösung aus der Cloud erhalten Schulen professionellen Support vom Service-Anbieter – dieser kann kurzfristig reagieren und Fragen klären. Fehler im System fallen den Profis meist früher auf und lassen sich so schnell beheben. Pädagogische Fachkräfte brauchen sich nicht um den Datenschutz zu sorgen: Klassenarbeiten und personenbezogene Daten sind bei Telekom-Angeboten sicher auf deutschen Cloud-Servern gespeichert – unter strengster Einhaltung der DSGVO. Das alles spart nicht nur Nerven, sondern auch Kosten. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Dienstleister ist dabei flexibel: Je nach Personalausstattung und Digitalstrategie können Schulen entweder das gesamte Gerätemanagement auslagern oder nur Teilbereiche. 

Fördermittel für UEM-Lösungen 

Wollen Schulträger ein solches UEM-System nutzen, können sie sich ihre Lösung sogar mit öffentlichen Mitteln fördern lassen. Das betrifft beispielsweise die Angebote mit Technologie von Jamf School, Samsung Knox, Microsoft Intune, Ivanti/MobileIron, VMware Workspace ONE und Relution. Schulen entscheiden sich oft für letzteres Tool, da es speziell für die Belange des deutschen Schulmarkts entwickelt wurde und vergleichsweise mehr bildungsspezifische Funktionen anbietet. Von diesen Vorteilen profitieren in Zukunft auch die Schulträger und Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz. 




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Dipl.-Ing. Michael Paschek

Telekom Deutschland GmbH - Produktmanagement Geschäftskunden, Bereich Mobile Lifecycle Management & Solutions

Michael Paschek engagiert sich im Konzern seit Dezember 2020 im Rahmen Digitale Bildung, und dort besonders zum Einsatz und Management digitaler Endgeräte. 

Er hat vor mehr als 10 Jahren bei der Deutschen Telekom AG im Bereich Mobile Enterprise Services das Mobile Device Management (MDM) Produktportfolio mit ins Leben gerufen. 
Heute ist Michael Paschek als ein Produktverantwortlicher Unified Endpoint Management (UEM) tätig und zusätzlich der Apple Tech Lead der deutschen Tochtergesellschaft. 
Zuvor arbeitete er in leitenden Positionen bei mehreren global tätigen Mobilfunk-Endgeräteherstellern, wie BlackBerry, LG Electronics und Sony Ericsson Mobile Communications.